Das Musée d'Orsay in Paris ist für mich eines der schönsten Museen von Paris.
Untergebracht in einem ehemaligen Bahnhof aus dem Jahr 1900, beherbergt es die weltweit größte Sammlung impressionistischer Kunst. Von Monet über Renoir bis Van Gogh findest du hier die Meisterwerke des 19. Jahrhunderts in einem wahren architektonischen Juwel.
In diesem Guide erfährst du:
- Ob sich der Besuch lohnt
- Eintrittspreise & Öffnungszeiten
- Geschichte der Gare d'Orsay
- Was du nicht verpassen solltest
- Anfahrt und praktische Tipps
- Besuch mit Kindern
- Restaurant-Empfehlungen in der Nähe
Transparenz-Hinweis: Ich bin Französin und lebe in der Pariser Region. Das Musée d'Orsay habe ich selbst zigmal besucht, da ich eine Jahreskarte habe. Meine Empfehlungen sind unabhängig und basieren auf meiner persönlichen Erfahrung.
Lohnt sich ein Besuch im Musée d'Orsay?
Eindeutig ja! Das Musée d'Orsay ist die perfekte Alternative zum Louvre, wenn du lieber Kunst des 19. Jahrhunderts magst als die alten Meister.
Wenn du nur 1 Tag in Paris hast, konzentriere dich eher auf Eiffelturm und Montmartre. Aber ab 2 Tagen sollte das Musée d'Orsay definitiv auf deiner Liste stehen. Für einen ersten Paris-Besuch von 2-3 Tagen würde ich sogar das Musée d'Orsay genauso hoch priorisieren wie der Louvre. Die Gemälde des Impressionismus sind teilweise "zugänglicher" (so erzählen es mir zumindest die Leute) als die Meisterwerke vom Louvre.
Was macht das Musée d'Orsay besonders?
Für mich ist es die Kombination aus Architektur und Kunst. Du betrittst einen alten Bahnhof und stehst plötzlich vor den berühmtesten Gemälden der Kunstgeschichte. Diese Mischung ist schon einzigartig.
Was mir an diesen Sammlungen ebenfalls gefällt, ist der Platz, den die Natur einnimmt. Ich finde diese Gemälde von Picknicks im Grünen oder Mohnfeldern sehr entspannend im Rahmen eines Besuchs in Paris, einer doch sehr urbanen Stadt!
Anfahrt und Lage
Adresse und Umgebung
Das Musée d'Orsay liegt im 7. Arrondissement von Paris am linken Seineufer, direkt gegenüber dem Louvre und dem Garten der Tuilerien.
In der Nähe:
- Jardin des Tuileries: 300 Meter, 5 Minuten zu Fuß
- Musée de l'Orangerie: 650 Meter, 10 Minuten zu Fuß
- Louvre: 1 Kilometer, 13 Minuten zu Fuß
- Invalidendom: 1,2 Kilometer, 15 Minuten zu Fuß
- Kathedrale Notre-Dame de Paris: 2 Kilometer, 30 Minuten zu Fuß
Adresse: Esplanade Valéry Giscard d'Estaing, 75007 Paris
Mit der Metro / RER
Am einfachsten erreichst du das Museum mit:
- RER C: Station Musée d'Orsay (unterirdisch, direkt am Museum)
- Metro Linie 12: Station Solférino (250m, 3 Minuten Fußweg)
Etwas weiter entfernt:
- Metro Linien 1, 8 und 12: Station Concorde (800m, 11 Minuten Fußweg)
- Metro Linien 8 und 13: Station Invalides (850m, 12 Minuten Fußweg)
- Metro Linie 1: Station Tuileries (900m, 12 Minuten Fußweg)
Eintrittspreise
Normalpreis Erwachsene (Tarif 2025)
- Online: 16 Euro
- Vor Ort: 14 Euro
Es gibt auch eine Kombikarte für das Musée d'Orsay und das Musée Rodin.
Ermäßigt
11 Euro (nur vor Ort, mit Nachweis):
- Tarif "Enfant & Compagnie": Für bis 2 Erwachsene, die in der EU wohnhaft sind und einen Jugendlichen unter 18 Jahren begleiten (Die Tickets für Erwachsene und Jugendliche müssen gleichzeitig gebucht werden. In diesem Fall geht es auch online mit 2 Euro Aufpreis).
- Kinderreiche Familien: Es ist auf der offiziellen Website nicht angegeben, ob auch kinderreiche Familien aus dem Ausland betroffen sind... ich denke also, ja! Versuche dein Glück, wenn du mehr als drei Kinder hast.
- Oper: Wenn du eine Eintrittskarte für die Opéra Garnier hast, die nicht älter als 14 Tage ist.
- Weitere Museen: Wenn du eine Eintrittskarte für das Musée Gustave Moreau oder das Musée Jean-Jacques Henner hast, die nicht älter als 8 Tage ist.
Außerdem gilt donnerstags ab 18 Uhr ein Nacht-Tarif. Das Musée d'Orsay schließt dann um 21:45 Uhr. Der Eintritt kostet online 12 Euro bzw. vor Ort 10 Euro.
Kostenloser Eintritt (Auswahl)
- Alle unter 18 Jahren
- EU-Bürger 18-25 Jahre (oder aus dem Europäischen Wirtschaftsraum)
- Menschen mit Behinderung mit Begleitung
- Arbeitslose
- Wissenschaftliches Personal öffentlicher Museen (Konservatoren und Generalinspektoren von Museen)
- Kunststudenten unter 30 Jahren und Lehrer an Kunstschulen
- Kunstjournalisten und -kritiker
- Professionelle Künstler
Audioguide
6 Euro (ermäßigter Preis: 4 Euro). Der Audioguide ist auch auf Deutsch verfügbar.
Öffnungszeiten
Reguläre Öffnungszeiten
- Dienstag bis Sonntag: 9:30 - 18:00 Uhr (außer Donnerstags)
- Donnerstag: 9:30 - 21:45 Uhr (Abendöffnung)
- Letzter Einlass: 17:00 Uhr (Donnerstags 21:00 Uhr)
- Räumung der Säle: ab 17:30 Uhr (Donnerstags 21:15 Uhr)
Geschlossen
- Jeden Montag
- 1. Mai: Tag der Arbeit
- 25. Dezember: Weihnachten
Praktische Infos & Insider-Tipps
Wie viel Zeit einplanen?
Eine Dauer von zwei Stunden ist im Musée d'Orsay nicht zu viel. Besser 3 Stunden.
Wenn du dir die Highlights anschaust und dich nicht vor jedem Bild aufhältst, kommst du in 2 Stunden durch. Für einen entspannten Besuch mit Café-Pause oder mit Audioguide plane eher 3-4 Stunden ein.
Wann ist die beste Besuchszeit?
Das Musée d'Orsay ist etwas weniger überlaufen als der Louvre, aber es hat trotzdem seine Stoßzeiten. Wie überall in Frankreich solltest du Wochenenden und französische Schulferien vermeiden. Louvre und Centre Pompidou sind außerdem dienstags geschlossen, also kommt gefühlt jeder an dem Tag ins Orsay Museum. So vermeide ich idealerweise auch den Dienstag. Komm schließlich lieber früh morgens zur Öffnung oder abends, um etwas mehr Ruhe zu haben.
Mein Tipp: Donnerstagabend ist Gold wert
Die „Nocturnes“ sind wirklich eine gute Möglichkeit, die Pariser Museen in aller Ruhe zu besuchen. So nennen die Pariser diese Abende, an denen die Museen länger geöffnet sind. Im Musée d'Orsay schließt das Museum donnerstags um 21:45 Uhr statt um 18 Uhr. Geh ruhig hin, wenn es in deinen Zeitplan passt! Du zahlst nur 12 Euro statt 16 Euro, das Museum ist deutlich leerer und die Atmosphäre am Abend ist magisch.
Online-Tickets: Ja oder nein?
Auch wenn die Warteschlangen vor dem Kunstmuseum von Orsay nicht so dramatisch sind wie vor dem Louvre, ist es auch nicht gerade das Regenmuseum von Kleinkleckesdorf. Das Museum empfängt schon zahlreiche Besucher. Um auf Nummer sicher zu gehen, kaufe deine Tickets im Voraus im Internet, vor allem wenn du während der französischen Schulferien reist. Online-Tickets kosten auf der offiziellen Seite zwar 2 Euro mehr als vor Ort, aber dann stehst du weniger in der Schlange.
Geschichte des Musée d'Orsay: Ein paar Fakten
Der Bahnhof für die Weltausstellung 1900
Alles begann am Ende des 19. Jahrhunderts mit einem kleinen Problem. Die Gare d'Austerlitz lag nämlich zu weit vom Stadtzentrum entfernt und man brauchte einen zentraleren Bahnhof für die Züge aus dem Südwesten Frankreichs für die Weltausstellung 1900.
Der Staat verkaufte daher 1897 das Grundstück an die Eisenbahngesellschaft PO (Paris-Orléans). Dort stand zuvor das Palais d'Orsay, Sitz des Staatsrats und des Rechnungshofs. Dieses Gebäude war 1871 während der Pariser Kommune niedergebrannt und die Ruine stand seitdem ungenutzt herum.
Drei Architekten wurden beauftragt, Entwürfe einzureichen. Der Bahnhof sollte sich harmonisch in die elegante Umgebung einfügen. 1898 gewann Victor Laloux den Wettbewerb.
Ein Bahnhof mit Hotel wie ein Palast
Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 1898... und der komplette Bahnhof mit Hotel wurde in nur 2 Jahren fertiggestellt! Der Flughafen Berlin kann wohl einpacken. Am 14. Juli 1900, kurz nach Beginn der Weltausstellung, wurde die Gare d'Orsay eröffnet.
Laloux versteckte die Stahlkonstruktion hinter einer eleganten Steinfassade im eklektischen Stil. Im Inneren triumphierte die Moderne: Aufzüge für Gepäck und Reisende, 16 Gleise im Untergeschoss, Empfangsbereiche im Erdgeschoss, elektrischer Antrieb. Die Bahnhofshalle war auch riesig: 32 Meter hoch, 40 Meter breit, 138 Meter lang.
Zu klein für moderne Züge
Von 1900 bis 1939 diente die Gare d'Orsay als Bahnhof für den Südwesten Frankreichs. Das Hotel empfing nicht nur Reisende, sondern auch politische Versammlungen und Bankette.
Aber schon in den 1930er Jahren wurde es langsam schwierig. Die Bahnsteige waren zu kurz für die neuen, längeren elektrischen Züge. 1939 wurde der Fernverkehr eingestellt. Ab dann fuhren nur noch Vorortzüge.
Verschiedene Leben eines Bahnhofs
Nach 1939 hatte das Gebäude verschiedene Funktionen:
- Versandzentrum für Pakete an Kriegsgefangene während des Zweiten Weltkriegs
- Empfangszentrum für zurückkehrende französische Kriegsgefangene 1945
- Filmkulisse (unter anderem für Orson Welles' "Der Prozess")
General de Gaulle hielt auch hier seine berühmte Pressekonferenz 1958, bei der er seine Rückkehr auf die politische Bühne ankündigte.
In den 1960er Jahren stellte sich dann die Frage, ob dieses Gebäude erhalten bleiben sollte. Wäre es nicht besser, es abzureißen, um etwas Neues, Modernes zu bauen? 1973 wurde zum Glück die Gare d'Orsay als "Monument historique" unter Denkmalschutz gestellt. Uff... gerettet!
Die Geburt des Museums
1977 beschloss Präsident Valéry Giscard d'Estaing schließlich die Umwandlung in ein Museum für die Kunst des 19. Jahrhunderts (1848-1914). Das Centre Pompidou hatte gerade 1977 für moderne Kunst eröffnet, der Louvre zeigte die alte Kunst. Aber für die Kunst des 19. Jahrhunderts fehlte ein Ort. Am 1. Dezember 1986 wurde das Musée d'Orsay von Präsident François Mitterrand eröffnet.
Was gibt es im Musée d'Orsay zu sehen
Das Gebäude selbst: Der Bahnhof Gare d'Orsay
Bevor du auch nur ein einziges Gemälde anschaust, nimm dir Zeit für die Architektur. Die zentrale Halle ist beeindruckend: 138 Meter lang, 40 Meter breit, 32 Meter hoch. Die Glasdecke flutet den Raum mit natürlichem Licht.
Freiheitsstatue
Gleich am Eingang des Kunstmuseums siehst du ein verkleinertes Modell der Freiheitsstatue von New York. Immerhin 2,80 m hoch! Der Bildhauer war der Franzose Auguste Bartholdi (1834-1904). Diese verkleinerte Version wurde vom französischen Staat noch zu Lebzeiten des Künstlers im September 1900 erworben.
Große Glasuhr von Orsay
Drei monumentale Uhren erinnern in Orsay noch immer an die Eisenbahnvergangenheit des Gebäudes. Die große Uhr unweit des Museumscafés ist heute ein beliebter Ort für Selfies!
Festsaal
Ein eher unbekanntes Juwel des Museums. Dieser ehemalige Empfangsraum zeugt von den glanzvollen Festen der Belle Epoque. Er wurde zum Beeindrucken konzipiert und beherbergte einst Bälle, Bankette und offizielle Empfänge.
Die Sammlungen: Was du nicht verpassen solltest
Das Museum zeigt westliche Kunst von 1848 bis 1914. Schwerpunkt ist die französische Kunst, aber es gibt auch Werke aus anderen Ländern.
Achtung: Im Musée d'Orsay wechseln die Sammlungen relativ häufig, selbst unter den Highlights des Museums. Sei also nicht überrascht, wenn du nicht alle Werke sehen kannst, von denen ich dir hier erzähle. Vielleicht wurden sie ins Depot gebracht, um Platz für weitere, ebenso spannende Werke zu schaffen!
Erdgeschoss: Realismus und früher Impressionismus
In der zentralen Halle stehen die Skulpturen vor 1880 sowie die Malerei vor dem Impressionismus. Die Skulpturen befinden sich vor allem in der Halle unter der Glasdecke.
In den Seitenräumen findest du dann die Vorläufer des Impressionismus:
- Die Schule von Barbizon: Jean-François Millet, darunter "L'Angélus"
- Gustave Courbet: Die großen Meisterwerke des Realismus sind hier, darunter "Der Ursprung der Welt" (L'Origine du monde), "Ein Begräbnis in Ornans" und sogar dem Selbstporträt "Autoportrait de l'artiste" (2025 von seinem katarischen Eigentümer ausgeliehen)
- Jean-Auguste-Dominique Ingres: darunter "La Source"
- Eugène Delacroix
- Die akademische Schule: insbesondere Cabanel
- Gustave Moreau und Puvis de Chavannes: Vorläufer des Symbolismus
- Edgar Degas: frühe Werke (vor 1870), die anderen sind auf der Ebene 5
- Edouard Manet: frühe Werke, darunter "Olympia".
Mittelebene: Skulpturen, Arts décoratifs & Jugendstil
Hier findest du mehr Skulpturen und dekorative Kunst des Jugendstils (Art Nouveau). Möbel, Vasen, Schmuck aus der Zeit um 1900. Diese Ebene ist deutlich weniger überlaufen. Viele Touristen überspringen sie leider und gehen direkt zu den Impressionisten.
Terrasse des sculptures (1880-1910): Hier findest du eine spektakuläre Sammlung von Skulpturen, darunter:
- Camille Claudel
- Antoine Bourdelle
- Aristide Maillol
- Léopold Chauveau mit seinen coolen Monstern
- François Pompon und sein Eisbär, die Lieblingsskulptur der Kinder!
Terrasse Rodin mit allen Skulpturen von Auguste Rodin: "Der Denker" (Le Penseur) oder "La Porte de l'Enfer" (Das Höllentor).
Weitere Bereiche auf Niveau 2:
- Naturalismus und Symbolismus
- Art Nouveau in Europa: Möbel, Vasen, Schmuck, dekorative Objekte
- Nabis-Künstler: Maurice Denis, Pierre Bonnard, Édouard Vuillard
- Douanier Rousseau (leider nicht immer zu sehen)
Die ehemalige Salle des Fêtes (Festsaal) der Gare d'Orsay ist ebenfalls auf dieser Ebene zu sehen - ein prächtiger Belle-Époque-Saal.
Ebene 5: Die Impressionisten-Galerie
Das Herzstück des Museums. Hier findest du die berühmtesten Gemälden des Impressionismus. Auch Post-Impressionisten sind hier vertreten.
Claude Monet:
- "Mohnfeld bei Argenteuil" (Coquelicots)
- "Die Seerosen" (Nymphéas, mehrere Versionen)
- "Die Kathedrale von Rouen" (La cathédrale de Rouen, mehrere Versionen zu verschiedenen Tageszeiten)
- "Frühstück im Grünen" (Le Déjeuner sur l'herbe): Ja! Sowohl Monet als auch Manet haben ein Bild mit diesem Titel gemalt!
Édouard Manet:
- "Frühstück im Grünen" (Le Déjeuner sur l'herbe)
Auguste Renoir:
- "Bal du moulin de la Galette"
- Auch zahlreiche Skulpturen
Edgar Degas:
- "Der Absinthtrinker" (Dans un café)
- Skulptur "Die kleine 14-jährige Tänzerin"
- Zahlreiche Gemälde von Tänzerinnen und Pferde
Vincent van Gogh:
- "Sternennacht über der Rhône"
- "Das Schlafzimmer in Arles"
- "Selbstbildnis"
- "Die Kirche von Auvers-sur-Oise"
Paul Cézanne:
- "Die Kartenspieler"
- Stillleben
- Ansichten des Mont Sainte-Victoire
Paul Gauguin:
- "Arearea"
- "Das weiße Pferd"
Georges Seurat:
- "Der Zirkus": Meisterwerk des Pointillismus
Die weniger bekannten Schätze
Das Orsay Museum zeigt nicht nur Impressionismus. Hier ein paar Highlights, die oft übersehen werden:
- James Abbott McNeill Whistler: "Arrangement in Grau und Schwarz Nr. 1" (besser bekannt als "Whistlers Mutter")
- Henri de Toulouse-Lautrec: "Tanz im Moulin Rouge"
- Nabis-Künstler (Bonnard, Vuillard, Maurice Denis) in den Nebenräumen
- Fotografien aus der Frühzeit der Fotografie
- Architekturmodelle, unter anderem ein riesiges Modell der Opéra Garnier im Maßstab 1:100 unter Glas im Boden
Musée d'Orsay mit Kindern
Das Musée d'Orsay finde ich persönlich kinderfreundlicher als der Louvre. Die Räume sind heller und die Gemälde zugänglicher: Landschaften, Tänzerinnen, Zugstationen... Themen, die Kinder verstehen!
Das Kunstmuseum bietet außerdem Familien ein riesiges Angebot:
Kinderbereich im Festsaal
Während der französischen Schulferien wird die Salle des Fêtes (Festsaal) des Orsay-Museums in einen kostenlosen Familien- und Kinderbereich umgewandelt. Dort findest du insbesondere:
- Kreativ-Workshops
- Spiele (Puzzle, Memory, Brettspiele)
- Fotowand mit Kulissen aus Gemälden
- Mal- und Bastelecken
- Bilderbücher über Kunst
Der Zugang ist mit dem normalen Eintrittsticket kostenlos.
Audioguide für Kids
Es gibt einen speziellen Kinder-Audioguide (6 Euro), der von Pompon, dem Eisbären, durch das Museum führt.
Geführte Familienführungen
Das Museum bietet spezielle Führungen für Familien an. Viele sind allerdings auf Französisch.
Website für Jugendliche
Das Musée d'Orsay hat sogar eine eigene Website für junge Kunstliebhaber! Leider ist diese nur auf Französisch verfügbar.
Mit Baby unterwegs
Baby-Bereich: Auf Ebene -1 findest du einen Wickelraum.
Kinderwagen: Zu große Kinderwagen sind nicht erlaubt, aber das Museum verleiht kleinere Kinderwagen an der Garderobe gegen Vorlage eines Ausweises.
Tipps für deinen Besuch mit Kids
Suche im Museum: Du kannst gerne deinen Kindern vorher ein paar Gemälde zeigen und sie diese dann im Museum suchen lassen. Das macht den Besuch spielerischer. Die Seerosen von Monet, die Tänzerinnen von Degas oder Van Goghs Sternennacht kennen die meisten Kinder schon aus Büchern.
Lieblingswerk erklären: Ein Spiel, das ich persönlich auch gerne mache, ist, dass jedes Familienmitglied in einem Ausstellungsraum „sein Lieblingswerk” auswählt und den anderen erklärt, warum es ihm besonders gefällt.
Was kann man in der Nähe noch besichtigen?
Musée de la Légion d'Honneur
Gegenüber dem Musée d'Orsay befindet sich das Museum der Ehrenlegion und der Ritterorden, dessen Eintritt kostenlos ist. Schau doch mal vorbei!
Tuileries
Nach der Besichtigung ist ein Spaziergang und vielleicht sogar ein Picknick im Jardin des Tuileries bei schönem Wetter immer eine nette Idee. Du kannst auch einen Blick auf die Place de la Concorde werfen, die gleich nebenan liegt.
Invaliden
Nicht weit vom Musée d'Orsay entfernt befindet sich auch das Invalidendom, in dem sich das Grab Napoleons befindet. Die Pont Alexandre III direkt davor ist übrigens eine der schönsten Brücken von Paris.
Saint Germain des Prés
Vom Orsay Museum aus bist du schließlich nicht weit vom Viertel Saint Germain des Prés entfernt. Ein legendäres Viertel in Paris. Die größten Intellektuellen und Künstler des letzten Jahrhunderts trafen sich dort!
Wo essen in der Nähe?
Irgendwie bin ich auch immer enttäuscht von den Restaurants in der Nähe des Musée d'Orsay. Das 7. Arrondissement ist ein gehobenes Viertel, entsprechend sind auch die Preise. Meiner Meinung nach ist es am besten, sich zum Essen etwas vom Kunstmuseum zu entfernen.
Boulangerie du Musée
Küche: Boulangerie (Sandwiches, Brot usw.)
Atmosphäre: Ganz nett
Adresse: 40 Rue de Bourgogne (12 Minuten vom Orsay Museum) 75007 Paris
Eine sympathische Bäckerei in diesem Viertel, das ansonsten eher voller Touristenfallen ist. Nichts Innovatives oder besonders Überraschendes (es handelt sich um eine klassische Bäckerei), aber die Produkte sind gut und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.
Mersea
Küche: Fisch (Fisch-Burgers, Fish & Chips usw.)
Atmosphäre: Freundlicher Service
Adresse: 53 rue de Grenelle (11 Minuten vom Orsay Museum) 75007 Paris
Ein Fischrestaurant in einer Passage der schicken Viertel von Paris. Hier bist du ein wenig abgeschirmt vom Straßenlärm und die Kinder können sich in Ruhe die Beine vertreten. Ich persönlich nehme immer ihren Fischburger mit Schwarzbrot aus Pflanzenkohle (Black Burger).
Brasserie des Prés
Küche: Brasserie (typisch französisch)
Atmosphäre: Schöne Einrichtung, mittlere Preisklasse
Adresse: 6 Cour du Commerce (22 Minuten vom Orsay Museum) 75006 Paris
Eine meiner Lieblingsbrasserien in Paris. Leider bin ich nicht die Einzige, die so denkt, und das Restaurant ist oftmals voll (obwohl es eigentlich richtig groß ist!). Es empfiehlt sich daher, zu reservieren. Hier findest du verschiedene traditionelle Gerichte aus Frankreich und Paris: Zwiebelsuppe, Tartar, Croque-Monsieur usw. Immer wieder schön!
Hotel in Paris: Wo übernachten in der Nähe?
Die Viertel Saint Germain des Prés und Quartier Latin gehören zu meinen Lieblingsvierteln für eine Unterkunft in Paris... und sie sind nicht weit vom Orsay Museum entfernt!
Sonstige Fragen zum Musée d'Orsay
Wie lange dauert ein Besuch im Musée d'Orsay?
Rechne mit 2 bis 3 Stunden für die Highlights. Mit Audioguide oder wenn du dir Zeit lässt: 3 bis 4 Stunden. Für einen oberflächlichen Durchgang reichen auch 1,5 Stunden.
Ist das Musée d'Orsay klimatisiert?
Das Museum ist klimatisiert, da die Sammlung keine starke Hitze vertragen.
Ist das Musée d'Orsay barrierefrei?
Ja, das gesamte Museum ist barrierefrei zugänglich. Es gibt Aufzüge zu allen Ebenen und Rampen, wo nötig. Rollstühle können an der Garderobe gegen Vorlage eines Ausweises ausgeliehen werden. Mit Behinderung erhältst du freien Eintritt, ebenso wie deine Begleitperson.
Kann man im Musée d'Orsay fotografieren?
Ja, Fotografieren für private Zwecke ist erlaubt, aber ohne Blitz und ohne Stativ. Bei einigen Sonderausstellungen kann Fotografieren verboten sein, das ist dann entsprechend ausgeschildert.
Gibt es Führungen auf Deutsch im Musée d'Orsay?
Offizielle Führungen gibt es hauptsächlich auf Französisch und Englisch. Der Audioguide ist auf Deutsch verfügbar (6 Euro).
Muss ich Tickets vorab online kaufen?
Nein, musst du nicht... aber es macht schon Sinn. Die Warteschlangen können teilweise lang sein, insbesondere an Wochenenden und in den Schulferien. Online-Tickets kosten 2 Euro mehr als vor Ort.
Was ist mit dem "Orsay Grand Ouvert" Projekt? Ist das Museum geöffnet?
Aktuell läuft das Kunstmuseum ganz normal. Aber selbst während der Renovierungsarbeiten sollte das Museum normal geöffnet bleiben. Einige Bereiche könnten temporär geschlossen sein, aber der Großteil der Sammlung bleibt zugänglich.
Louvre oder Musée d'Orsay: Was ist besser?
Kommt drauf an, was du magst. Der Louvre zeigt Kunst von der Antike bis 1848. Das Musée d'Orsay zeigt Kunst von 1848 bis 1914. Wenn du lieber Monet als Mona Lisa siehst, ist das Orsay die bessere Wahl. Der Louvre ist gigantisch und kann überwältigend sein. Das Orsay ist überschaubarer und kohärenter.
Bonne visite!
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