Davon haben viele Ausländer und französische Nicht-Pariser Angst.
Mit dem gesamten Gepäck in Paris umsteigen?
Der absolute Horror!
Und doch ist es gar nicht so schlimm.
Wenn man weiß, wie man damit umgeht, klappt der Pariser Bahnhofwechsel problemlos.
Hier zeige ich dir, wie es funktioniert!
Pariser Bahnhöfe
Eigentlich weißt du ja vorher, wenn du in Paris umsteigen musst.
Das erste, was du tun solltest, ist also zu überprüfen, in welchem Bahnhof du ankommen wirst.
Es gibt insgesamt sieben Hauptbahnhöfe in Paris.
Ich weiß, am Anfang ist es etwas verwirrend.
Aber man gewöhnt sich schnell daran, versprochen!
Wenn du aus Deutschland kommst, solltest du entweder am Gare du Nord (NRW über Thalys z. B.) oder am Gare de l’Est ankommen.
Züge aus der Schweiz kommen in Gare de Lyon oder Gare de l’Est an.
Schaue dann nach, in welchem Bahnhof dein nächster Zug abfährt.
Für die Bretagne zum Beispiel, wird es Gare Montparnasse sein.
Hier ist eine Karte, die dir hilft, den Überblick zu behalten.

Ubahn oder Taxi für deinen Bahnhofwechseln in Paris?
Danach solltest du dir überlegen, wie du zwischen den beiden Bahnhöfen fahren möchtest.
Ich persönlich würde dir raten, zunächst die Strecke mit der U-Bahn zu überprüfen.
Wenn dir das wirklich zu viel ist, kannst du dich immer noch nach dem Taxi erkundigen.
Falls du jedoch Probleme beim Laufen oder Angst vor Menschenmengen hast, kannst du dich gleich auf ein Taxi konzentrieren.
Der Vorteil der Metro ist ihr Preis (nur ein paar Euro pro Person) und ihre Organisation.
Alle drei bis vier Minuten fährt eine U-Bahn und du hast keine Gefahr, in einen Stau zu geraten.
Andererseits können die U-Bahnen vor allem zu den Stoßzeiten überfüllt sein und die Gänge sind mit zahlreichen Treppen gespickt.
Mit einem Koffer ist das nicht unbedingt einfach.
Außerdem musst du ein Ticket kaufen, was je nach Ankunftszeit und Bahnhof etwas dauern kann.
Ich persönlich und selbst als ich Paris nicht gut kannte, bin fast immer mit der Metro gefahren.
Ich habe nie Probleme damit gehabt, den Bahnhof zu wechseln.
Umsteigen mit der Pariser Ubahn
Wenn du mit der Metro fahren möchtest, solltest du deine Fahrt vorzugsweise auf der offiziellen Website der RATP planen.
Sie sind für den Betrieb der Pariser Metro zuständig.
Auf dieser englischsprachigen Seite kannst du deinen Ankunfts- und Abfahrtsort sowie den Tag und die Uhrzeit angeben.
Die Seite gibt dir dann die zu bevorzugende Route, die Fahrzeit und den Preis an.
Sie vergleicht sogar die Fahrzeit mit der Metro mit der Fahrzeit mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Ideal, um Taxi und U-Bahn zu vergleichen.
Sei übrigens sehr vorsichtig mit Google Maps.
Wenn du zum Beispiel nach der Strecke Gare de l’Est-Gare Montparnasse mit der Metro suchst, gibt es dir 15 Minuten Fahrzeit.
Toll denkst du jetzt.
Nur zählt Google dabei nicht den Fußweg durch den Bahnhof Montparnasse.
Es ist einfach unmöglich, in 15 Minuten zum Gare Montparnasse zu gelangen.
Rechne stattdessen mit 30 Minuten MINIMUM von Gare de l’Est aus.
Wegen solcher Fehler rate ich dir von Google Maps ab.
Berechne deine Fahrt stattdessen mit der Website der RATP.
Ein Blick auf das Umsteigen nach Montparnasse
Der Weg mit der U-Bahn nach Montparnasse ist eigentlich nicht so kompliziert.
- Gare de l’Est → Gare Montparnasse: Linie 4 direkt (Knallrosa-Farbe) – ca. 30 Minuten
- Gare du Nord → Gare Montparnasse: auch mit Linie 4 direkt (Knallrosa) – ca. 35 Minuten
- Gare de Lyon → Gare Montparnasse: 3 Möglichkeiten – ca. 35 Minuten
- Linie 14 (Violett) bis Châtelet und dann die 4 (Knallrosa) bis Montparnasse (meine Empfehlung)
- Linie 1 (Gelb) bis Châtelet und dann die 4 (Knallrosa) bis Montparnasse
- Zu Fuß nach Bercy und Linie 6 direkt ab Bercy Bourgogne Pays d’Auvergne (wasserblaue Farbe).
Alle Zeitangaben beziehen sich auf eine übliche Fahrt, bei der du nicht allzu viel Zeit verlierst und dein Metroticket bereits gekauft hast.
Wenn du große Koffer hast oder noch nie Ubahn in einer Großstadt gefahren bist, musst du mehr Zeit einplanen.
Gut zu wissen: Wenn du in Montparnasse-Bienvenüe aus der Linie 4 aussteigst, hast du noch mindestens 15 Minuten Fußweg vor dir, bis du den Bahnsteig erreichst.
An einem bestimmten Punkt stehen übrigens auch Laufbänder zur Verfügung.
Von der Linie 6 (Gare de Lyon) geht es etwas schneller.
Metro Tickets besorgen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, dir ein Ubahn-Ticket zu besorgen.
Früher waren die Fahrscheine für die Pariser Metro aus Papier.
Nun werden sie auf einer Plastikkarte gespeichert („Navigo Easy“).
Versuche daher, all deine Fahrkarten aus Papier zu verwenden, bevor sie komplett abgeschafft werden.
Pass nur auf, wenn du in einer Gruppe unterwegs bist.
Mit der Navigo-Karte brauchst du nun eine Karte pro Person.
Früher konntest du ein Heft mit 10 Tickets kaufen und sie in der Gruppe verteilen.
Diese Zeit ist leider bald vorbei.
Option 1: Du hast noch alte Ubahntickets auf Papier von deiner letzten Reise
In diesem Fall musst du nur darauf achten, dass sie nicht entmagnetisiert sind.
Das kann passieren, wenn du deine U-Bahn-Tickets in deinem Portemonnaie oder neben deinem Handy aufbewahrst.
Irgendwann werden sie nicht mehr funktionieren.
Du musst sie dann am Schalter umtauschen.
Der RATP-Mitarbeiter wird deine Tickets überprüfen und sie dir gegebenenfalls kostenlos umtauschen.
Option 2: Du kaufst sie an Bord von einem Zug
Ubahntickets für die Pariser Metro kannst du meistens im Zug bei der Bordbistro kaufen.
Eine super Option, wenn du nicht viel Zeit zum Umsteigen hast!
Du wirst zwar ein wenig mehr dafür zahlen müssen als in Paris, aber du bist wenigstens beruhigt.
Option 3: Du kaufst deine Fahrkarten über die RATP-App
Hier kannst du die RATP-App herunterladen und deine Fahrkarten dort kaufen.
Schnell und unkompliziert, wenn du mit Smartphones umgehen kannst.
Auf dem Smartwatch soll es wohl auch klappen.
Das habe ich allerdings nie ausprobiert.
Option 4: Du kaufst deine Tickets lieber in Paris am Bahnhof
Hier meine Tipps, damit du nicht zu viel Zeit dabei verlierst.
Denn ja, manchmal kann die Warteschlange lang sein.
Folge zuerst den Metro-Schildern im Bahnhof bis zum Ubahn-Eingang.
Schau dir dann die Schlange an.
Die meisten Menschen sind einfach im Kopf.
Der erste Automat in Sicht wird also gestürmt.
Es kann aber sein, dass links und rechts noch weitere Automaten in Betrieb sind.
Zögere also nicht, die Warteschlangen zu vergleichen.
Kaufe in keinem Fall Tickets von irgendwelchen Schwarzmarkthändlern.
Wie du es dir vorstellen kannst, ist das nicht legal und du hast keine Garantie, dass die Tickets funktionieren.
Wenn du wirklich siehst, dass sich an allen Automaten eine riesige Schlange gebildet hat, ändere deinen Plan.
Verlasse den Bahnhof durch den Haupteingang und gehe durch einen anderen Ausgang zur selben U-Bahn-Station.
Am Vorplatz zum Beispiel.
Die U-Bahn-Eingänge sind mit einem großen M gekennzeichnet.
An den anderen Eingängen gibt es oft viel weniger Warteschlangen, da kein Tourist auf die Idee kommt, sie zu benutzen.
Deine Karte kannst du später auch an einem Automaten aufladen („rechargement Navigo“).
Umsteigen mit Taxi
Vielleicht habe ich dich mit all diesen Ratschlägen erschreckt.
Keine Sorge.
Du kannst auch ein Taxi nehmen.
Jedes Mal, dass ich es benutzt habe, habe ich allerdings länger gebraucht als mit der Metro.
Staus sind in Paris ja nicht unüblich.
Deswegen bevorzuge ich nun die Ubahn.
Manchmal ist ein Taxi aber eine gute Option (Gehbehinderung z.B.).
So verlierst du keine Zeit damit, am Bahnhof auf ein Taxi zu warten.
Sei auch vorsichtig, wenn du sperriges Gepäck hast.
Mein Mann wurde mit seinem zerlegten Fahrrad in einer Fahrradtasche von allen Taxis abgewiesen.
Er musste schließlich die U-Bahn nehmen, verlor aber viel Zeit.
Angekommen am Zielbahnhof
Sooo… Geschafft!
Du bist endlich am Zielbahnhof angekommen.
In Frankreich werden die Bahnsteige frühestens 20 Minuten vor der Abfahrt angezeigt.
In der Zwischenzeit kannst du also Zeitschriften kaufen gehen, um dein Französisch aufzufrischen.
Wenn du die Treuekarte „Grands Voyageurs Le Club“ besitzt, hast du auch Zugang zur Lounge „Grand Voyageur“.
Sobald die Bahnsteige angezeigt werden, solltest du dich aber auf den Weg zu deinem Zug machen.
Es kann nämlich vorkommen, dass Reisende ihre Fahrkarten scannen müssen, bevor sie zum Bahnsteig gelangen.
Das kann zu einer Warteschlange führen.
Außerdem werden die Bahnsteige 2 Minuten vor der Abfahrt des Zuges geschlossen.
Und zu ist zu.
Schließlich sind einige TGV doppelzügig.
Das heißt, dass zwei Züge aneinandergereiht werden.
Die Züge in die Bretagne zum Beispiel haben dieses System.
Sie trennen sich dann in Rennes oder Le Mans und fahren zu zwei verschiedenen Zielen.
Achte also gut darauf, in welchen Zug du einsteigst.
Nicht, dass du am Ende in die falsche Stadt ankommst. 😅
Dies bedeutet aber auch, dass du ggf. einen ganzen Zug hochlaufen musst, bis du zu deinem Platz gelangst.
Nochmal 10 Minuten Fußweg!
In Paris wird wohl alles getan, damit du einen traumhaft muskulösen Hintern bekommst.
#beachbody 😃
Fazit
Das war’s für diesen Artikel!
Mit diesen Informationen solltest du problemlos deinen Bahnhofwechsel überstehen.
Ich wünsche dir dann ganz viel Spaß im Urlaub! 🏄♀️
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