Wandern in der Bretagne?
Tolle Idee!
Die Bretagne hat tatsächlich fantastische Landschaften zu bieten.
Eine vielfältige Kultur.
Und traumhaft schöne Küsten.
Aber was musst du beim Wandern in der Bretagne beachten?
Hier findest du alle meine Ratschläge, damit du das Beste aus deinem Wandererlebnis herausholen kannst!
Auswahl des Wanderwegs
Wo finde ich eine schöne Wanderung in der Bretagne?
Beginnen wir direkt mit der größten Frage:
Wo sind die schönsten Wanderwege in der Bretagne zu finden?
In der Bretagne hast du ja die Qual der Wahl, wenn es um das Wandern geht.
So viele schöne Wanderungen!
Das ist ein großer Segen, da sind wir uns einig.
Aber wenn es darum geht, eine Route auszuwählen, macht es uns das Leben schwerer.
An der Küste schlängelt sich der GR 34 auf dem alten Zöllnerpfad entlang der gesamten bretonischen Küste.
Dieser ist daher für eine Wanderung am Meer besonders zu empfehlen.
Einige Abschnitte dieses Zöllnerpfades werden allerdings in der warmen Jahreszeit besonders stark frequentiert.
An der rosa Granitküste zum Beispiel.
Um ehrlich zu sein, bin ich selten von einer Wanderung an der Küste in der Bretagne enttäuscht worden.
Die einzigen Male, an denen ich ein wenig frustriert war, lag es daran, dass zu viele Menschen auf dem Weg waren.
Ansonsten ist die Magie jedes Mal aufs Neue spürbar.
Wenn du ein ruhigeres Erlebnis genießen möchtest, solltest du daher weniger bekannte Strecken bevorzugen.
Die üblichen Pfade verlassen.
Und Routen bevorzugen, die auf den Internetseiten nicht so sehr empfohlen werden…
Im Landesinneren kannst du in aller Ruhe wandern.
Selbst die bekanntesten Orte im Landesinneren der Bretagne, wie z. B. Huelgoat, sind noch ziemlich geschützt.
Hier solltest du also nicht ständig Touristengruppen ausweichen müssen.
Um eine nicht zu stark frequentierte Strecke zu finden, empfehle ich dir die App Visorando. Ich finde sie sehr nützlich, wenn du in Frankreich wandern oder radeln möchtest. Ich habe einen speziellen Artikel über nützliche Apps für einen entspannten Urlaub in Frankreich geschrieben. Dort findest du noch weitere Empfehlungen.
Der passende Wanderweg für dich
Natürlich sind nicht alle Wanderwege gleich herausfordernd.
Einige eignen sich für Familienspaziergänge, während andere viel anspruchsvoller sind.
Wähle deine Wanderroute also nicht nur nach deinen Wünschen und den Empfehlungen aus dem Internet.
Sondern auch nach deinen aktuellen Fähigkeiten.
Es ist nicht schlimm, wenn du nicht auf allen vermeintlich unumgänglichen Wanderwegen wanderst.
Es ist auch kein Drama, wenn du dich entscheidest, vor dem Ende umzukehren.
Höre auf dich selbst.
Berücksichtige auch deine Höhenangst, falls du darunter leidest.
Zerklüftete Küsten bedeuten auch Klippen.
Bring dich also nicht in Situationen, die dir am Ende mehr schaden als nützen.
Schließlich solltest du auch an den Wind achten.
Wenn er stark weht, wird es schwierig, vorwärts zu kommen.
Eine kürzere Route könnte unter diesen Bedingungen besser geeignet sein.
Höhenunterschiede
Ein weiterer Punkt, den die Menschen in der Bretagne unterschätzen, ist der Höhenunterschied.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Freunde aus München mich ausgelacht haben, als ich ihnen sagte, dass es auch in der Bretagne rauf und runter geht.
„Haha, aber klar doch, das weiß doch jeder.
Wandern am Meer ist doch viel anstrengender als in den Alpen!“
Nun, diejenigen, die ihren Urlaub in der Bretagne verbracht haben, haben ihre Meinung inzwischen ein wenig geändert.
Natürlich ist es bei uns nicht wie bei der Zugspitze.
Aber die Vorstellung, in der Bretagne an der Küste auf Meereshöhe zu wandern, kann sich als trügerisch erweisen.
Die Felsen haben nämlich zahlreiche Einbuchtungen.
Und so folgt der Wanderweg ihnen.
15 Meter bergab, 20 Meter bergauf…
Das macht die Wanderung besonders interessant, wie ich finde.
Es ist auf jeden Fall schöner als eine flache Strecke ohne wechselnde Aussichtspunkte.
Aber das muss man natürlich auch beachten!
Landschaften im Laufe der Jahreszeiten
Berücksichtige auch die Jahreszeit, in der du wandern wirst.
Es herrschen je nach Jahreszeit nämlich ganz andere Bedingungen.
Dies wirkt sich natürlich auch auf die umliegende Natur aus.
Im Frühling blühen Ginster und Stechginster.
Ab Juli ist es das Heidekraut, das seine lilafarbenen Blüten wunderschön entfaltet.
Im Winter wird dich die Rauheit der Küste beeindrucken.
Kurz gesagt:
Jede Jahreszeit hat ihre eigene Atmosphäre.
Berücksichtige dies, wenn du deine Route auswählst.
So wirst du eine Menge Eindrücke sammeln!
Wenn du dich fragst, welche Jahreszeit du zwischen Frühling und Herbst wählen solltest, schau dir doch mal meinen Artikel dazu an!
Rundtour oder lieber Hin und Zurück?
Diese Frage stellt sich vor allem an der Küste.
Denn im Landesinneren ist eine Rundreise oft interessanter.
An der Küste ist eine Hin- und Rückwanderung oft eine gute Option.
So kannst du die Küste aus verschiedenen Blickwinkeln bewundern.
Eine Rundwanderung verringert auch die Zeit, die du mit dem Bewundern der Küste verbringst.
Was als zusätzlicher Nachteil angesehen werden kann.
In einigen Fällen kann es jedoch sein, dass du im Hinterland bildhübsche Kapellen und malerische Dörfer mitten in der Natur entdeckst.
Ich würde also behaupten, dass es keine endgültige Antwort auf diese Frage gibt.
Es kommt vielmehr darauf an, wie du die Bretagne entdecken möchtest.
Und von den genauen Weg, den du im Kopf hast.
Verhaltensweise
Naturschutz
Jetzt wirst du denken, dass es doch alles ganz logisch ist.
Beim Wandern schmeißt du dein Papier nicht in die Natur.
Du sammelst deinen Müll und bewahrst ihn bis zur Rückkehr nach Hause auf.
Du machst kein Feuer und wirfst deine Zigarette nicht weg.
Also eigentlich die Basics.
In der Bretagne sind diese Grundregeln besonders wichtig.
Denn die klimatischen Bedingungen machen den Pflanzen dort das Wachsen nicht gerade leicht.
Manche nach Westen ausgerichteten Küstenabschnitte sind zum Beispiel das ganze Jahr über starken Winden ausgesetzt.
Unter diesen Bedingungen ist es für eine Pflanze schwer zu wachsen.
Oft wirst du daher bemerken, dass die Wege mit kleinen Pfählen und Drähten markiert sind.
Respektiere sie.
Ich sehe so oft Touristen, die sich nicht daran halten…
Nein, sie müssen unbedingt einen Fuß in diese verbotene Zone setzen, um dieses wunderschöne Foto zu machen, das sie an Oma Helga schicken werden!
Wenn das Foto nicht auf ihrem Handy vergammelt – ohne irgendjemanden zu interessieren… 🙄
Dafür haben sie Pflanzen durch ihren Tritt zerstört.
Und das macht einen ganz schön sauer.
Also erlaube ich mir, es hier noch einmal zu erwähnen.
Vorsicht auch, wenn du mit einem Hund wanderst.
Auch er muss sich an die Schilder halten.
Auch wenn er sie nicht lesen kann. 😅
Privateigentum
Hier und da wirst du feststellen, dass einige Kreuzungen zu Privatwegen führen.
Selbstverständlich ist es verboten, Privatgrundstücke ohne Erlaubnis zu betreten.
Oder dort seine Geschäfte zu erledigen.
Doch, doch, das habe ich schon erlebt.
Und zwar mehr als einmal. 😅
Irgendwann wirst du denken, dass ich nur Idioten begegne.
Und dass es auf den bretonischen Wanderwegen nur komische Leute gibt.
Aber ich kann dich beruhigen.
Die meisten Menschen benehmen sich völlig normal! 😇
Höflichkeitsregeln
Auf den französischen und gerade bretonischen Wanderwegen wirst du schnell merken, dass Höflichkeit eine wichtige Rolle spielt.
Jedes Mal, wenn du einer Person begegnest oder sie überholst, solltest du ein herzliches „Bonjour“ ausrichten.
Und wenn nötig auch ein “ Merci!“
Diese Verhaltensweisen gehören zu dem, was bei uns auf Wanderungen als normal gilt.
Also mach es wie jeder andere auch!
Sicherheit
Wetter beim Wandern
Das Wetter in der Bretagne ist ein echtes Glücksspiel.
Innerhalb einer Stunde kannst du alles Mögliche erleben:
Von Regen über Nebel bis hin zu strahlendem Sonnenschein. 😇
Nimm also alles mit, was du für diese Situationen brauchst.
Eine Regenjacke.
Sonnencreme.
Angemessenes Schuhwerk.
Wasser in ausreichender Menge.
Manchmal hat der Wanderrucksack in der Bretagne etwas Schizophrenes an sich.
Achte auch besonders auf die Sonne.
Sie kann sehr kräftig sein und das trotz Wolken.
Vor der Abreise den Wetterbericht zu prüfen, ist ebenfalls eine weise Idee.
Allerdings solltest du dich nicht zu 100 % darauf verlassen.
Die Vorhersagen sind nicht immer in der Lage, die extreme Variabilität des bretonischen Klimas zu berücksichtigen.
Insbesondere an den Küsten.
Wegmarkierungen
Das Prinzip ist ganz einfach:
Fernwanderwege sind mit weiß-roten oder gelb-roten Markierungen versehen.
Kürzere Wanderrouten sind normalerweise mit einem gelben Rechteck markiert.
Am Meer ist es nicht allzu schwierig, der Route zu folgen.
Der Ozean verringert die Wahrscheinlichkeit, sich zu verlaufen. 😂
Im Landesinneren ist die Orientierung generell weder einfacher noch schwieriger als anderswo.
Du musst also wie überall vorsichtig sein.
Aber nichts ist unüberwindbar, bei weitem nicht!
Wandern an den Klippen
Entlang der Klippen kann eine Wanderung durchaus mal gefährlich werden.
Pass also gut auf, dass du nicht abrutschst.
Manchmal ist es besser, die Leute, die dir entgegenkommen, vorbeiziehen zu lassen.
Eher, als um jeden Preis zu versuchen, zu zweit durchzukommen und dabei einen Sturz zu riskieren.
Am Meer können die Wellen auch sehr hoch steigen und dich überraschen.
Es ist auch vermutlich nicht dein Stil, wenn du diesen Blog liest, aber in der Bretagne kommen regelmäßig Wanderer ums Leben, weil sie Selfies machen wollen. 🤦♀️
Ein Schritt zu weit nach hinten und zack weg!
Weniger schlimm, aber ebenfalls relativ ärgerlich:
Das Smartphone, das ins Wasser fällt.
Der Hut, der wegfliegt.
Die Trinkflasche, die dir aus der Hand rutscht und ins Leere fällt.
Und das passiert nicht nur dummen Instagram-Influencern. 😅
Kurz gesagt: Sei vorsichtig, sowohl mit dir selbst als auch mit deiner Ausrüstung.
Die Gezeiten beim Wandern
Dieser Punkt ist etwas spezieller, da er nur eine kleine Anzahl von Wanderungen betrifft.
Einige Wanderungen beinhalten nämlich Abschnitte, die nur bei Ebbe zugänglich sind.
Informiere dich vorher unbedingt über die Gezeitenzeiten!
Es wäre doch schade, wenn du stundenlang auf einem Stein sitzend auf die nächste Ebbe warten müsstest.
Oder dich sogar in Gefahr bringen würdest.
Das klingt vielleicht albern, wenn ich es so schreibe.
Aber solche Situationen kommen bei uns in der Bretagne echt relativ häufig vor.
Herzlichen Dank für die vielen Tipps und Hinweise. Wir sind noch auf der Suche nach Wanderungen in der Südbretagne. Eine Woche auf der Halbinsel Crozon ist schon gebucht. Liebe Grüße
Sehr gerne! Oh die Südbretagne ist aber groß! Ganz ehrlich, es wird dir nicht helfen, aber die ganze Küste ist schön. 😅 Am Ende ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Vielleicht solltest du nur die Hotspots wie den Golf von Morbihan meiden, falls du im Hochsommer dorthin reisen möchtest. Viel Spaß in Crozon!
Wow, das klingt richtig spannend! Ich habe mir kürzlich neue Wanderschuhe zugelegt und bin schon voller Vorfreude, sie in so einer abwechslungsreichen Landschaft wie der Bretagne auszuprobieren. Besonders der Zöllnerpfad entlang der Küste und die Aussicht auf die zerklüfteten Klippen sprechen mich an. Die Tipps zu Wetterwechseln und Gezeiten sind super hilfreich – ich kann mir gut vorstellen, wie unberechenbar das Wetter dort sein kann. Ein echtes Abenteuer für jeden Wanderfan!