Der ultimative Reiseführer mit Hund im Elsass
Wir werden nicht lügen: Ein Hund kann auf Reisen manchmal ein Hindernis sein.
Manche Orte sind für unsere vierbeinigen Freunde nämlich tabu und außerdem ist es wie bei einem Kind.
Du musst alles für ihn planen.
Allerdings bedeutet das Reisen mit Hund auch ganz besondere Entdeckungen und Freuden.
Vor allem, wenn du an einem geeigneten Ort bist.
Genau das ist im Elsass der Fall.
Nun ja, das Elsass ist nicht nur eine kulturell, historisch und gastronomisch reiche Region, sondern auch besonders hundefreundlich.
Alle notwendigen Tipps für die Vorbereitung deiner Reise ins Elsass findest du hier.
1. Vor der Abreise: Wichtige Vorbereitungen für deinen Hund
Nun ja, das Elsass gehört mittlerweile zu Frankreich und das bedeutet also, dass die spezifischen französischen Vorschriften gelten.
Glücklicherweise sind sie nicht sehr zahlreich.
Sie sind auch nicht sehr kompliziert zu befolgen.
Dennoch erfordert die Einreise eines Haustiers nach Frankreich einige Vorsichtsmaßnahmen.
Es sind daher bestimmte Dokumente erforderlich:
- EU-Heimtierausweis
- Identifikation durch Mikrochip: Tätowierungen werden nur akzeptiert, wenn sie vor 2011 gestochen wurden.
- Tollwutimpfung: Die Tollwutimpfung ist obligatorisch und muss mindestens 21 Tage vor der Einreise nach Frankreich durchgeführt werden.
Außerdem sind bestimmte Hunderassen in Frankreich streng reglementiert und teilweise sogar verboten.
Dies betrifft insbesondere:
- American Staffordshire Terrier („Pitbulls“)
- Mastiff („Boerboel“)
- Tosa
- Rottweiler
2. Elsass mit deinem Hund besuchen
Was kannst du also mit deinem Hund im Elsass machen?
Nun, eine ganze Menge!
Abgesehen von den Museen, die oftmals für Hunde verboten sind, gibt es viele andere Aktivitäten, die du in Angriff nehmen kannst!
Straßburg und die elsässischen Städte mit dem Vierbeiner
Straßburg, Colmar, aber auch Wissembourg oder Haguenau - die elsässischen Städte haben ihre typische Architektur bewahrt.
So bieten sie dem Besucher bei schönem Wetter einen besonders angenehmen Spaziergang durch ihre schattigen Gassen.
Natürlich könnte dein Hund bei großer Hitze oder großem Andrang leiden und einen Ausflug in die Natur vorziehen.
Insgesamt lassen sich die elsässischen Städte aber sehr gut mit einem Hund besichtigen.
In Straßburg kannst du beispielsweise problemlos das Viertel Neustadt erkunden.
An den Ufern der Ill entlang schlendern.
Oder das Viertel Petite France nach Lust und Laune genießen.
Genauso in Colmar mit der Altstadt und dem Viertel Klein-Venedig (Petite Venise).
Burgen und Ruinen aus dem Mittelalter.
Das Elsass beherbergt auch zahlreiche Burgruinen.
Diese oft im Freien gelegenen Anlagen eignen sich besonders gut für Besuche mit einem Haustier.
Auf der Burg Fleckenstein, der Burg Lichtenberg und der Burg Hohlandsbourg sind Hunde an der Leine erlaubt.
Es ist einfach genial, diese außergewöhnlichen historischen Orte mit deinem Hund genießen zu können!
Malerische Dörfer im Elsass
Vorhin habe ich dir von den elsässischen Städten erzählt, die eine besonders reiche Geschichte haben.
Aber auch die elsässischen Dörfer sind einen Besuch wert!
Sie werden sogar regelmäßig zum „Lieblingsdorf der Franzosen“ gewählt.
Riquewihr, Eguisheim, Kaysersberg, Bergheim...
Die Liste der symbolträchtigen Dörfer im Elsass ist lang.
Entscheide dich mit deinem Hund gerne für die weniger belebten Gassen.
So kannst du kleine Juwelen entdecken, die von den meisten Touristen übersehen werden.
Außerdem hat dein Hund so etwas Ruhe, wenn es voll ist.
Écomusée d'Alsace (Freilichtmuseum)
Kein Museum mit einem Hund?
Doch, das gibt es!
Das Ecomusée d'Alsace, Frankreichs größtes Freilichtmuseum, nimmt auch unsere pelzigen Freunde an die Leine!
In diesem Freilichtmuseum kannst du die elsässische Kultur auf greifbare Weise kennenlernen.
Traditionelle, verlassene elsässische Gebäude wurden auseinandergenommen und originalgetreu wieder aufgebaut.
Handwerkerateliers, typische Wohnhäuser, Waschhaus, Gasthaus...
Ein echtes kleines Dorf, das naturgetreu nachgebaut wurde.
Und dazu noch zahlreiche Erklärungen über die Region und die elsässische Kultur.
Ein Glück also, dass ein solches Museum eine eher entgegenkommende Politik gegenüber Hunden verfolgt.
Historische Kriegsschauplätze
Weniger lustig, aber genauso bedeutungsvoll: die Überreste der Kriege.
Das Elsass ist übersät mit Schlachtfeldern, Soldatenfriedhöfen und Festungen der Maginot-Linie.
Während der Zugang zu Museen oft eingeschränkt ist, sind die Außenanlagen in der Regel für Hunde zugelassen.
Auf dem Hartmannswillerkopf zum Beispiel sind angeleinte Hunde auf dem ehemaligen Schlachtfeld erlaubt.
Auch das Fort de Mutzig ist für Hunde an der Leine zugänglich.
In der Gedenkstätte Mémorial du Linge sind unsere Pelzfreunde hingegen nicht erlaubt, ebenso wenig wie in einigen Forts wie dem Fort de Schoenenbourg.
Weihnachtsmärkte
Die elsässischen Weihnachtsmärkte sind für den durchschnittlichen Franzosen ein absoluter Kult.
Wenn Weihnachten vor der Tür steht, strömen sie also auf die Märkte unserer schönen elsässischen Region.
Für dich und deinen Hund bedeutet das, dass es dort sehr voll sein könnte.
Du musst aber nicht gleich alles absagen!
Wenn du die Stoßzeiten wie den Abend und die bekanntesten Märkte meidest, brauchst du dir wohl keine Sorgen zu machen.
Du wirst diese tolle weihnachtliche Atmosphäre auch genießen können.
Nur eben nicht überall und zu jeder Tageszeit.
Weintourismus mit dem Hund
Riesling, Gewürztraminer, Pinot Gris, Sylvaner oder Pinot Blanc - das Elsass ist ein Paradies für Weißweinliebhaber.
Von Mitte August bis Oktober kannst du in vielen elsässischen Dörfern die Weinlesefeste genießen.
Wenn du in dieser Zeit vor Ort bist, versuche, teilzunehmen.
Es lohnt sich auf jeden Fall!
In der restlichen Jahreszeit sind Besuche auf Weingütern oder in den Weinbergen mit deinem Hund ebenfalls möglich.
Dabei musst du aber gut auf dein Tier aufpassen: Trauben und Wein sind für sie giftig!
Und an einem fremden Ort einen Tierarzt rufen zu müssen: Hmmm, nein danke!
Du kannst auch an Weinverkostungen teilnehmen.
Hier ist die Gefahr geringer, dass Bello sich auf die Trauben stürzt, sobald du den Blick abwendest.
In der Domaine Fritz in Sigolsheim kannst du unter anderem eine komplette Besichtigung des Weinguts genießen.
Außerdem sind in ihren Unterkünften Haustiere erlaubt.
In den berühmten Domaines Schlumberger in Guebwiller sind Hunde auch im Verkaufs- und Verkostungskeller erlaubt.
Schau dich also ruhig in der Umgebung deines Urlaubsortes um.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass du Weingüter findest, die deinem vierbeinigen Freund gegenüber aufgeschlossen sind.
Weinbau ist ein Beruf, der im Freien und in der Nähe der Natur ausgeübt wird.
Kein Wunder also, dass sie auch gegenüber unseren tierischen Freunden tolerant reagieren.
3. Natur und hundefreundliche Wanderungen
Vielleicht möchtest du während deines Aufenthalts mit deinem Hund auch deine Beine und seine Pfoten bewegen.
Ich habe lange im Elsass gelebt und hatte daher das Glück, es kreuz und quer auf Wanderungen zu durchstreifen.
Hier sind also einige meiner Lieblingswanderungen im Elsass, die du mit deinem Hund machen kannst.
Hunde und Naturparks im Elsass
Bevor ich dir von meinen Lieblingsrouten erzähle, noch ein paar Details über die Aufnahme von Hunden in Naturparks im Elsass.
In Frankreich gibt es verschiedene Arten von Naturparks.
In den Nationalparks zum Beispiel können die Vorschriften in Bezug auf Hunde ziemlich streng sein.
Zu unserem Glück sind es im Elsass zwei Regionalparks, die für die Besucher am interessantesten sind.
Und in Frankreich werden Hunde in den regionalen Naturparks toleriert, sofern sie an der Leine geführt werden.
So wird im Elsass im Parc Naturel des Vosges du Nord (Naturpark Nordvogesen) und im Parc Naturel des Ballons des Vosges (Naturpark Vogesen) dein Vierbeiner gerne akzeptiert.
Natürlich gelten die Grundregeln mit einem Hund auch bei uns.
Achte auf Zecken und Kreuzottern.
Ebenso solltest du während der Brut- und Setzzeit sowie der Jagdzeit vorsichtig sein.
Aber gut, ich erzähle dir da hoffentlich nichts Neues.
Es ist ja auch irgendwie logisch.
Wanderroute 1: Die zwei Donons
In der Vorgeschichte wurde dem Donon ein gewisser heiliger Charakter zugeschrieben.
Es stimmt schon, dass dieses über 1.000 m hohe Massiv weithin sichtbar ist!
Später, bei den Römern, wurde hier Merkur, der Gott des Handels, der Reisen und der Diebe, verehrt.
Und im 19. Jahrhundert wurde hier eine Nachbildung eines antiken Tempels errichtet.
Diese ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ein Spaziergang auf dem Donon führt dich aber vor allem an den ehemaligen Frontlinien von 1914 vorbei.
Zahlreiche Stelen sind hier zu finden.
Sie markieren die Gräber von oft anonymen deutschen und französischen Soldaten, die bei den ersten Kämpfen im August 1914 gefallen sind.
Ihre Inschriften in deutscher Sprache verraten recht leicht ihre Herkunft.
Sie wurden von der deutschen Armee initiiert.
Die deutschen Soldaten wollten den Kämpfern beider Seiten ein würdiges Begräbnis geben.
Dies ist ein perfekter Ort, um mit oder ohne Hund zu wandern.
Ich empfehle dir besonders diese Wanderung von Visorando:
13 km für ca. 5 Stunden und 20 Minuten.
Ich habe sie schon mehrmals gemacht und sie gefällt mir immer noch.
Der Text ist nur auf Französisch, aber mit Karte und den modernen Hilfsmitteln kann man wohl nichts falsch machen.

Wanderroute 2: Mont Sainte-Odile (Odilienberg)
Ein weiterer symbolträchtiger Ort im Elsass!
Diese spirituelle Hochburg des Elsass zu Ehren von Odile, der Schutzpatronin des Elsass, eignet sich besonders gut für einen Spaziergang.
Natürlich sind religiöse Stätten, wie überall, für Tiere verboten.
Dein Hund darf also nicht ins Kloster rein.
Aber es wäre schade, wenn du dir dieses symbolträchtige Heiligtum völlig entgehen lassen würdest.
Ich empfehle dir deshalb, eine Wanderung in der Gegend zu machen.
Wenn du zu zweit oder mehr unterwegs bist, kannst du abwechselnd das Kloster und den Ausblick genießen.
Vor allem aber wirst du die weniger bekannten Orte der Umgebung entdecken.
Die Wanderung, die ich dir empfehle, ist 10 km lang und dauert 4 Stunden.

Wanderroute 3: Vier-Seen-Tour
Dies ist eine meiner Lieblingswanderungen im Elsass.
Diese Tour verbindet vier elsässische Seen: den weißen, den grünen, den schwarzen und den Forellensee.
Diese Wanderung ist etwas sportlicher als die beiden vorherigen: 16,85 km und 7 Stunden Wanderung.

Wenn dir das zu anstrengend ist, kannst du auch eine 3-Seen-Tour (ohne den Grünsee) machen: 11,5 km für ca. 4,5 Stunden.
Diese Route ist vielleicht etwas stärker frequentiert.
Aber bei schönem Wetter ist sie ebenso reizvoll!

Achtung: Hunde auf dem Sentier des Roches verboten!
Auf dem Sentier des Roches, einer der bekanntesten Wanderungen im Elsass, sind Hunde verboten, selbst wenn sie an der Leine gehalten werden.
Es handelt sich hierbei um eine Sicherheitsfrage, die du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest.
An mehreren Stellen ist der Weg nämlich zu schmal, um aneinander vorbeizukommen.
Außerdem erfordern besonders schwierige Abschnitte des Weges, dass du dich an einem Seil festhältst.
Das bedeutet, dass du deinen vierbeinigen Freund auf den Arm nehmen müsstest.
Aber dann ist es wohl unmöglich, dich mit einem Hund auf dem Arm gut festzuhalten.
Es kam bereits zu einigen dramatischen Ereignissen.
4. Unterkünfte im Elsass mit einem Hund
Eine Unterkunft mit Hund zu finden, ist nie einfach.
Im Elsass genauso wie anderswo.
Außerdem weißt du ja, wie das funktioniert.
Zwischen dem auf der Internetseite angegebenen „Haustiere erlaubt...“
... und der Realität vor Ort liegen Welten.
In Straßburg sind in den meisten Ibis-Hotels der Stadt Haustiere willkommen.
Ziemlich praktisch, wenn du nicht viel Geld ausgeben möchtest.
Schicker und viel komfortabler ist das La Maison Rouge, das ebenfalls gerne Hunde akzeptiert.
In der übrigen Region sind Hunde unter anderem im Hotel Spa Domaine du Moulin in Ensisheim willkommen.
Ideal für eine Wellness-Auszeit mit Hündchen im Gepäck.
Wie bereits erwähnt, ist die Domaine Fritz ebenfalls sehr hundefreundlich, wenn du einen Aufenthalt mit Schwerpunkt Wein bevorzugst.
5. Mit dem Hund im Elsass unterwegs sein
Am praktischsten ist es im Elsass mit Hund natürlich, wenn du dein Auto und deine Beine benutzt.
Doch manchmal kommt es vor, dass du auch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen musst.
In Straßburg dürfen Hunde kostenlos in der Straßenbahn mitfahren - an der Leine und mit Maulkorb.
Die Stadt hatte hierzu 2023 eine Testphase gestartet, die positiv verlief.
Eine tolle Nachricht für alle Tierfreunde!
Auch in den elsässischen Regionalzügen ist dein Hund willkommen.
Die Regeln, die für ihn gelten, hängen von seinem Gewicht ab:
- Unter 6 kg: Er darf in einem Korb, auf deinem Schoß oder zu deinen Füßen gehalten werden.
- Über 6 kg: An deinen Füßen und mit Maulkorb während der gesamten Fahrt.
In beiden Fällen ist jedoch ein Fahrschein im Wert von bis zu 7 Euro erforderlich.
Insgesamt ist das Reisen im Elsass also recht einfach, auch mit einem Hund!
6. Restaurants und Hundefreundlichkeit im Elsass
Mit einem Hund in ein Restaurant zu gehen, ist in Frankreich immer etwas Besonderes.
Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass dein Hund schon lange vor dir einen Napf mit Wasser bekommt! 😅
Im Ernst: Französische Restaurants sind oft recht tolerant gegenüber Tieren.
Auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt, wie überall.
Am besten ist es, Restaurants mit Terrasse zu bevorzugen.
Dann hast du weniger Ärger und dein Hund auch!
Auch traditionelle Winstubs und Brasserien können besonders hundefreundlich sein.
Versuche, das Essen gut vorzubereiten, indem du deinen Hund vorher fütterst, damit er nicht gleich das Steak des Tischnachbarn verschlingt.
Und sorge für einen Teppich oder eine Decke.
Dann wird alles gut gehen.
7. Tierärztliche Versorgung und Notfälle
Das elsässische Veterinärnetz ist recht gut ausgebaut, auch wenn die Fachleute wie überall überfordert sind.
Außerdem ist die Chance, dort einen Tierarzt zu treffen, der ein paar Worte Deutsch spricht, höher als anderswo in Frankreich.
Das ist immer beruhigend, wenn dein Hund ein gesundheitliches Problem hat.
Ansonsten sprechen die Tierärzte in der Regel Englisch.
Am besten rufst du telefonisch an und vereinbarst einen Termin.
Für Notfälle oder am Wochenende gibt es auch Tierärzte, die Bereitschaftsdienst haben.
Erkundige dich dafür an deinem Wohnort.
Die Einheimischen sollten dir dabei helfen können.
Ach ja, und denk daran, während deiner Reise eine Kopie der Rezepte und der Krankengeschichte deines Hundes aufzubewahren.
Das wird dir das Leben im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit erleichtern.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Elsass eine besonders hundefreundliche Region ist.
Du kannst hier viele Sehenswürdigkeiten mit Hund besuchen und die Menschen sind gegenüber unseren vierbeinigen Freunden ausgesprochen freundlich.
Ich wünsche dir also eine gute Reise in unser schönes Elsass!
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