In der Bretagne fahren wir generell recht gemütlich.
Zumindest aus französischer Sicht. 🙃
Allerdings gibt es auch bei uns einige Besonderheiten, die du beachten solltest, wenn du in der Bretagne Auto fahren möchtest.
1- Zweisprachige Straßenschilder
Dies ist wahrscheinlich das erste, was dir auffallen wird, wenn du in unsere schöne Region kommst.
Die Schilder sind mehrsprachig!
Entweder auf Bretonisch im Westen der Region.
Oder in Gallo, im östlichen Teil.
Und nein, leider werden sie nicht ins Englische oder Deutsche übersetzt!
Aber du wirst sehen.
Es sind oft die gleichen Begriffe, die immer wieder auftauchen.
Man muss sie sich nur merken.
„Nur“. 😂
Mehr dazu erfährst du in meinem ausführlichen Artikel über die Gallo-Sprache, wenn du dich dafür interessierst. Gallo ist nämlich keine Verzerrung des Französischen!
2- Keine gebührenpflichtigen Autobahnen
Eine weitere Besonderheit der Bretagne:
Wir haben keine gebührenpflichtigen Autobahnen auf unserem Gebiet.
Schon cool, oder?
Manche behaupten, dass die Bretagne diese Sonderregelung dank der Herzogin Anne de Bretagne genießt, die sich bereit erklärt haben soll, den französischen König Karl VIII. zu heiraten, wenn die Straßen gebührenfrei bleiben.
Die Realität ist jedoch nicht so schön wie die Legende.
Es ist nicht so, dass wir keine gebührenpflichtigen Autobahnen haben.
Sondern einfach, dass wir überhaupt keine Autobahnen haben!
Weder kostenlose noch gebührenpflichtige.
In der Bretagne gibt es nämlich nur Schnellstraßen.
Dort ist die Geschwindigkeit auf 110 km/h begrenzt.
Im Gegensatz zu 130 km/h auf den französischen Autobahnen.
Recht uncool, wenn du es eilig hast.
Im Jahr 2013 hatte die Regierung übrigens versucht, in Frankreich eine Ökosteuer einzuführen.
Nur hatte sich die Bretagne durch die Bewegung der Roten Mützen heftig dagegen aufgelehnt.
Seitdem gibt es in der Bretagne weder eine Maut noch eine Ökosteuer.
Nur Blitzer.
Aber die funktionieren gut! 😈
3- Viele kurvenreiche Straßen
Frankreich ist viel größer als Deutschland.
1,5 Mal so groß wie Deutschland, um genauer zu sein.
– Ich erspare dir die Berechnungen mit der Schweiz, Österreich und Luxemburg.
Wir wollen unsere anderen deutschsprachigen Freunde nicht kränken. 😂 😘 –
Im Gegensatz dazu ist die französische Bevölkerung viel kleiner als die Deutsche.
Und außerdem konzentriert sie sich stark auf die Pariser Region.
Logischerweise haben wir in Frankreich also viele ländliche Gebiete.
Die Bretagne ist nicht die ödeste Gegend von allen.
Gott sei Dank!
Aber dennoch.
Das Landesinnere der Bretagne ist nach wie vor stark ländlich geprägt.
Mit vielen kleinen, verwinkelten Straßen.
Das erlebst übrigens auch an der Küste, obwohl sie deutlich dichter besiedelt ist.
Die bretonische Küste ist nämlich besonders zerklüftet.
Und die Straßen, nun ja, sie müssen der örtlichen Umgebung folgen.
Sei also darauf vorbereitet, auf engen Straßen mit häufigen Kurven zu fahren.
Der Vorteil dabei ist, dass du dadurch nicht am Steuer einschlafen solltest! 😂
4- Winterliche Herausforderungen
In der Bretagne haben wir normalerweise keine Probleme mit Schnee.
Anders als in anderen Regionen sind hier auch keine Schneereifen vorgeschrieben.
Glatteis ist hingegen immer möglich.
Sei also vorsichtig, wenn du in der Bretagne fährst.
Man könnte schnell den Eindruck gewinnen, man sei vor diesen winterlichen Problemen gefeit.
Aber leider wird man manchmal überrascht!
5- Vorsicht Wind!
Wer die Bretagne ein wenig kennt, sollte sich nicht wundern, wenn es windig ist.
Das ist sozusagen unser Markenzeichen in der Bretagne. 🙃
Und das große Glück all derer, die sich nicht jeden Morgen mühsam die Haare föhnen wollen.
Auf der Straße können die Folgen von Wind jedoch dramatisch sein.
Pass also gut auf dich auf.
Insbesondere auf Brücken.
Ich weiß, das ist eine sehr grundlegende Bemerkung.
Doch Unfälle wegen dem Wind sind hier leider keine Seltenheit.
6- Wilde Tiere
Tiere sind süß, toll und was weiß ich nicht alles.
Doch es ist deutlich weniger cool, wenn du sie auf deiner Windschutzscheibe hast.
Ein Wildschwein oder ein Reh ins Gesicht zu bekommen, ist weder süß noch toll.
Also sei vorsichtig damit.
Ich würde dir nicht sagen, dass ich jede Woche wilde Tiere über die Straße laufen sehe.
Aber es passiert mir trotzdem ab und zu.
Sogar auf Schnellstraßen manchmal.
7- Die bretonischen Inseln mit dem Auto erreichen
Ja, ich weiß, Deutschsprachige lieben ihr Auto….
Zumindest ist dies das Vorurteil, das die Franzosen haben. 😅
Eins solltest du jedenfalls wissen:
Wenn du zu bestimmten Inseln der Bretagne fahren möchtest, musst du deine schöne Maschine am Hafen stehen lassen.
Und auf deinen Beinchen mit dem Boot fahren.
Denn auf vielen bretonischen Inseln sind Autos verboten.
Entweder ganz und gar.
Oder für nicht ansässige Personen.
Was in unserer Situation ein bisschen auf dasselbe hinausläuft.
Ich gehe in meinem Artikel über Rundreisen in der Bretagne ausführlicher darauf ein, falls dich das Thema interessiert.
8- Umweltplakette
Ach die Umweltplakette …
Bisher waren wir in der Bretagne ziemlich davon verschont geblieben.
Wir konnten sehr leicht auf sie verzichten.
Leider wird sich die Situation bald ändern.
Zum 31. Dezember 2024 werden Brest und Rennes eine Zone einrichten, in der die Umweltplakette Pflicht ist.
Lorient plant dies ebenfalls.
Also, wie ich dir schon mehrmals gesagt habe:
Kaufe eine Umweltplakette!
Sie ist nicht sehr teuer.
Warum solltest du dir das Leben schwer machen und eine Strafverfolgung riskieren?
Schau gerne in meinem Artikel über die Dinge, die du zum Fahren in Frankreich zwingend brauchst, oder auch wie du dir Stress beim Fahren ersparst für mehr Infos dazu.
9- Alkohol am Steuer
Alkohol und Drogen sind zwei große Übel auf Frankreichs Straßen.
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2021 gaben fast 20 % der Bretonen an, dass sie sich ans Steuer setzen, obwohl sie die Promillegrenze überschritten haben.
Dies ist die höchste Rate in Frankreich. 🤦♀️
Einige werden das lustig finden.
Aber ich möchte dich lieber warnen.
Damit ist nicht zu spaßen.
Hüte dich vor Autos, die sich auf der Straße seltsam verhalten.
Besonders in der Nacht.
Und wundere dich nicht, wenn du auf der Straße auf Gendarmeriekontrollen stößt.
Sie sind nicht dazu da, dich zu ärgern.
10- Ozean & Gezeiten
Weniger gefürchtet, aber mit potenziell ebenso verheerenden Auswirkungen:
Das Meer.
Wenn du an der Küste entlang reist, solltest du die Gezeiten beachten.
Bei Flut können einige Küstenstraßen nämlich überflutet werden.
Plane deine Reisen also entsprechend.
Ach ja, und wenn du am Rande eines Kais parkst:
Ziehe immer die Handbremse an.
Es wäre irgendwie peinlich, wenn du deswegen den ADAC anrufen müsstest. 😅
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