Ah... Franzosen und Fremdsprachen, das ist so eine Sache!
Und vielleicht macht es dir gerade Angst.
Wie kann man sich dann in Frankreich verständigen?
In diesem Beitrag verrate ich dir also, was du über diese berühmten „Franzosen, die kein Englisch sprechen“ wissen musst.
Gründe, warum Franzosen kein Englisch sprechen
In der Tourismusbranche sprechen viele Fachkräfte Fremdsprachen.
Klar, in Frankreich ist das auch der Fall.
Aber gut es kann immer mal passieren, dass du mit jemandem konfrontiert wirst, der nur Französisch spricht.
Woran liegt es also?
Ist er vielleicht neidisch, dass Englisch und nicht Französisch zur Weltsprache geworden ist?
Dein Gesprächspartner spricht kein Englisch
Einer der häufigsten Gründe, warum der Bäcker oder Obstverkäufer dir nicht auf Englisch antwortet, ist schlicht und einfach, weil er kein Englisch spricht.
Ja, das gibt es noch.
Heutzutage sprechen zwar viele Franzosen Englisch.
Dies ist jedoch noch nicht bei allen der Fall.
Die Gründe für diese Sprachschwierigkeiten sind vielfältig.
Einige Jugendliche verlassen zum Beispiel schnell das Schulsystem, um sich auf praxisbezogenere Ausbildungen zu fokussieren.
Wo die Beherrschung der englischen Sprache nicht zu den zentralen Schwerpunkten gehört.
Insgesamt wird in der Schule in Frankreich im Englischunterricht auch nicht unbedingt der Schwerpunkt auf das Sprechen gelegt.
Und Englisch ähnelt eher dem Deutschen als dem Französischen.
Der Aufwand, den du betreiben musst, um die Sprache Shakespeares zu beherrschen, ist also für dich nicht derselbe wie für einen Franzosen.
Es besteht außerdem ein großer Unterschied zwischen dem Verstehen und dem Sprechen.
Du kannst sehr wohl verstehen, was jemand zu dir sagt.
Und völlig unfähig sein, auch nur ein einziges Wort auszusprechen.
Vor allem, wenn du es überhaupt nicht gewohnt bist, Englisch zu sprechen.
Oder wenn du in einer stressigen Umgebung bist, in der du dich nicht richtig konzentrieren kannst.
Zum Beispiel als Verkäufer auf dem Markt, wenn 30 Kunden in der Schlange stehen und du versuchst, so schnell wie möglich zu handeln.
Aber weißt du was?
Es gibt sehr intelligente Menschen, die nur eine Sprache sprechen.
Selbst Einstein hatte anscheinend große Schwierigkeiten, Fremdsprachen zu erlernen.
Dein Gesprächspartner schämt sich für seinen Akzent
Der zweite wichtige Grund, warum Franzosen nicht gerne Englisch sprechen, hat mit dem Akzent zu tun.
Einige Franzosen sind nämlich der Meinung, dass sie bei Fremdsprachen einen miesen Akzent haben.
Wo sie nicht ganz Unrecht haben...
Das berühmte „Ello, ow are you“ auf Englisch.
Mit diesem fehlenden aspirierten „h“ hast du sofort kapiert, dass die Person aus Frankreich kommt.
Manche Menschen sind also gar nicht so schlecht in Englisch.
Aber sie schämen sich für diesen Akzent, von dem sie genau wissen, dass er typisch französisch ist.
Manchmal hängt das auch damit zusammen, dass sie in der Schule gehänselt wurden oder eine sensible Persönlichkeit haben.
Also nein, er ignoriert dich nicht, weil du Deutscher bist und ihn an die Wehrmacht erinnerst.
Das hat damit überhaupt nichts zu tun.
Es schämt sich nur.
Dein Gesprächspartner schämt sich für seine Englischkenntnisse
Frankreich ist ein elitäres Land.
Es spielt eine große Rolle, wo du deine Hochschulbildung absolviert hast.
Anspruchsvolle Auswahlverfahren ermöglichen bei uns den Zugang zu den prestigeträchtigsten Posten.
Kurzum, es können deutliche Unterschiede zwischen „den Erfolgreichen“ und den anderen bestehen.
Diese Unterschiede sind nicht unbedingt auf Geld zurückzuführen.
Vielmehr geht es um den sozialen Status.
So können sich manche Franzosen für ihre Englischkenntnisse schämen.
Dieses Niveau, das sie als niedrig einschätzen, bringt sie auf einen Mangel an Kompetenz zurück, der schmerzhaft sein kann.
Diese unregelmäßigen Verben, die sie nicht lernen konnten.
Diese schlechten Noten, die ihre Eltern zur Weißglut brachten.
Kein Wunder also, dass sie jeden Kontakt mit der Sprache meiden, die ihnen in der Vergangenheit so viele Schwierigkeiten bereitet hat.
Manchmal begegnet dir auch eine Form von übertriebenem Perfektionismus.
Nach dem Motto: „Solange ich nicht perfekt spreche, spreche ich überhaupt nicht“.
Also spricht die Person letztendlich nie...
Dein Gesprächspartner hat Angst davor, was die Leute von ihm denken werden
Normalerweise sind, wenn du in einem Geschäft Englisch sprichst, andere Leute um dich herum.
Kollegen, Kunden, manchmal auch ein Chef.
All diese Leute können deinen Gesprächspartner einschüchtern und ihm die Lust am Englischsprechen nehmen.
Er hat ja auch keine Lust, anschließend von seinen Kollegen ausgelacht zu werden.
Vielleicht hat er auch in seinem Lebenslauf seine Englischkenntnisse überbewertet, um eingestellt werden zu können.
Kurz gesagt: Wenn du Englisch sprichst, bringst du ihn in eine unangenehme Lage!
Insbesondere schüchterne oder sensible Menschen sind von diesem Problem betroffen.
Ein Großmaul wird sagen: „Es ist mir völlig egal, was andere von mir halten...“.
... doch nicht jeder denkt so!
Dein Gesprächspartner hat den Eindruck, dass du dich nicht anstrengst
Stell dir vor, du bist Verkäufer in deinem abgelegenen Dorf und plötzlich kommt ein Fremder, der dir ohne Vorwarnung ein Blabla in einer Fremdsprache erzählt.
Als ob seine Fremdsprache in Frankreich die Nationalsprache wäre.
Als ob es normal wäre, es fließend zu sprechen.
Du fühlst dich als Einheimischer verachtet und herabgesetzt.
Sowas kann bei Englisch passieren - auch wenn es mittlerweile eine Weltsprache ist.
Wer nur in Frankreich reist, ist sich vielleicht nicht bewusst, wie wichtig Englisch in der Welt geworden ist.
Du kannst also schnell das Gefühl haben, dass dieser Ausländer sich keine Mühe gibt.
Dass er in dein Land kommt, aber so tut, als wäre er bei sich zu Hause.
Er stellt dich vor vollendete Tatsachen.
Etwa so: "Jetzt mach dich mal nützlich, kleiner Verkäufer. Ich bin der Kunde, du musst dich bemühen".
Das ist nicht sehr erfreulich.
Mit einem einleitenden Satz, einem verlegenen Lächeln oder einem kleinen Witz hättest du das Ding problemlos gelöst.
Dein Gesprächspartner hat Angst, von dir falsch verstanden zu werden
Wenn du eine Sprache nicht so top sprichst, neigst du dazu, deine Ausdrucksweise zu vereinfachen.
Einfache Wörter zu verwenden, die nicht immer angemessen sind.
Manche Menschen finden es daher höflicher, auf Französisch zu antworten und dabei präzise Wörter zu verwenden.
So können sie dir genau antworten, bei Bedarf umformulieren und sicher sein, dass du das Richtige verstanden hast.
Dein Gesprächspartner ist von den vielen Kunden erschöpft
Egal, wo du bist, nach einer Weile ermüden die Menschenmassen.
Frankreich ist eines der touristischsten Länder der Welt.
In manchen Regionen herrscht daher in der Hochsaison ein regelrechter Ansturm.
Und die Fachleute haben schnell die Nase voll.
Nicht von dir persönlich.
Aber von den unzähligen Besuchern und dem Stress.
Zumal viele Verkäufer und Tourismusfachleute in Frankreich mit dem Mindestlohn bezahlt werden.
Sie verdienen auch nicht unbedingt mehr, weil es so voll ist.
Ihr Chef mag von der großen Anzahl an Touristen profitieren.
Sie selbst behalten als Angestellte jedoch ihr gewohntes Gehalt.
Einige Verkäufer und Restaurantbesitzer haben mir schon berichtet, wie sehr sie im Sommer davon genervt sind.
Zu Beginn der Touristensaison sind sie gut drauf.
Doch dann wird der Stress zu einem festen Bestandteil ihres Alltags.
Es gibt immer mehr respektlose Touristen.
Nach einer Weile werden sie dann in ihren eigenen Worten selbst „respektlos“.
Es ist also Zeit, dass die ruhige Jahreszeit kommt.
Der zusätzliche Stress, den das Sprechen einer Fremdsprache mit sich bringt, kann dieses Phänomen noch verstärken.
Und im Getümmel kann ihr natürlicher Instinkt, französisch zu sprechen, wieder die Oberhand gewinnen.
Nun ja, bevor sie Arbeiter sind, sind sie Menschen.
Mit ihren Einschränkungen.
Und mit ihren Schwächen.
Dein Gesprächspartner möchte die französische Sprache und Kultur bewahren
Schließlich ist es auch nicht komplett auszuschließen, dass du auf einen Franzosen triffst, für den:
„In Frankreich spricht man französisch“.
Ohne Ausnahme.
Das ist in touristischen Gebieten selten der Fall.
Aber auf der Straße könnte es mal vorkommen.
Sowas habe ich allerdings nur ein einziges Mal erlebt.
Was du für eine bessere Kommunikation mit den Franzosen tun kannst
Lerne ein paar Wörter auf Französisch
Das ist eigentlich das Wichtigste:
Lerne vor deiner Reise ein paar Wörter Französisch.
Nicht 150 Wörter, huh.
Aber bonjour, merci, au revoir ...
Das sollte nicht allzu kompliziert sein.
Und doch wird es dir das Leben im Alltag in Frankreich sehr erleichtern.
Frage, bevor du anfängst, Englisch zu sprechen
Es ist auch ratsam, bevor du Englisch sprichst, zu fragen, ob dein Gesprächspartner die Sprache kann.
Er könnte dir zwar eine negative Antwort geben, obwohl er schon ein paar Brocken spricht.
Immer diese Art, dein Niveau zu unterschätzen, wenn du nicht perfekt bist.
Wenn die Person dir mit „a little bit“ antwortet, ist ihr Niveau wahrscheinlich recht gut.
In jedem Fall gibt es deinem Gesprächspartner Zeit, sich darauf vorzubereiten, Englisch zu hören.
So wird er zumindest nicht überrumpelt.
Und du gibst ihm zu verstehen, dass du verstanden hast, dass es nicht selbstverständlich ist, dass er Englisch spricht.
Sprich dann langsam und mit vielen Gesten.
Und wenn du kannst, auch mit albernen Gesten.
Das wird das Eis brechen und das Gespräch auf eine lustige Note bringen.
Zeige deine besten schauspielerischen Fähigkeiten
Wenn die Person wirklich kein Englisch spricht, sind deine Hände deine besten Verbündeten.
Natürlich erleichtern Übersetzungs-Apps wie Deepl den Alltag.
Um eine emotionale Bindung aufzubauen, sind Gesten jedoch unerlässlich.
So wirst du sehen, dass trotz der Sprachbarriere ein Lächeln und sogar Freundschaften entstehen können.
Das Problem, zu gut französisch zu sprechen
Zum Schluss noch eine Anekdote, die ich regelmäßig höre:
Manche Ausländer lernen irgendwann Französisch.
Gut. Sehr gut sogar.
Sie sprechen fließend Französisch.
Nur ist es nicht immer leicht, seinen ursprünglichen Akzent zu verlieren.
Sie sprechen also ein sehr gutes Französisch, aber mit einem Akzent aus Deutschland, England usw.
Nun, sie kennen regelmäßig das umgekehrte Problem wie du.
Die Franzosen hören sofort, dass sie Ausländer sind.
Und deshalb wollen sie ihnen einen Gefallen tun, indem sie mit ihnen Englisch sprechen!
Aber sie wollen eben Französisch sprechen.
Und kein Englisch.
Damit sie weiter Fortschritte machen.
Und auch, weil sie nicht all diese Anstrengungen unternommen haben, um schließlich Englisch zu sprechen...
Kurz gesagt, perfekt ist es nie.
Es geht immer irgendetwas schief.
Fazit
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, die Mentalität deiner Gesprächspartner bei einer Reise nach Frankreich ein wenig besser zu verstehen.
Und ein wenig Abstand zu all den Dingen zu gewinnen, die du hier und da lesen kannst.
Letztendlich gibt es nur wenige Touristen, die mir berichten, dass sie im Alltag Schwierigkeiten mit Franzosen hatten.
Und wenn dies der Fall ist, dann meist in Verbindung mit irgendwelchen Sorgen zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Reise (Unfall, Krankheit, Diebstahl ...).
Als ob dieser Schicksalsschlag sie gestresst und verärgert hätte und ihre Beziehungen zu anderen Menschen „kontaminiert“ hätte.
Ohne dass sie sich unbedingt dessen bewusst waren.
Wie auch immer, keine Sorge, es wird schon alles gut gehen... bon voyage! 🌈 🌼 🌊
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